Vom 17.-21. September wird der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir eine Wirtschaftsdelegation aus Industrie und Medizintechnik nach Iran (Teheran) anführen. Hier sollen Gespräche mit Vertretern aus der iranischen Regierung und Wirtschaft Geschäftsbeziehungen erleichtern und Hindernisse in der Zusammenarbeit ausräumen.
Wiesbaden, 13.9.2016
Tarek al Wazir wird begleitet von knapp 50 Teilnehmern aus der hessischen Wirtschaft und Politik. Mit dabei sein werden beispielsweise Vertreter aus der Pharmaindustrie, Mittelständler aus der Metallindustrie, Maschinenbau und Medizintechnik, sowie Unternehmensberater, Finanzdienstleister, Juristen und Journalisten.
Besucht werden Ministerien, ein Pharmaunternehmen, Automobilzulieferer und eine iranische Bank. Um einen Eindruck vom Ausbau der iranischen Infrastruktur zu erhalten, wird ein Großprojekt im Wohnungsbau in der Nähe Teherans besichtigt.
Die iranische Regierung plant Investitionen in Höhe von 1000 Mrd. US$ in den nächsten 5 Jahren, von denen ein Drittel durch ausländische Direktinvestitionen erfolgen soll. Die Beteiligung deutscher und europäischer Unternehmen ist bisher noch schleppend wegen weiterhin bestehender Zurückhaltung der hiesigen Großbanken.
Deutsche Exporte nach Iran stiegen um 9%
Die deutschen Exporte nach Iran stiegen im ersten Halbjahr um knapp 9%, innerhalb der EU ist Deutschland damit führend, Das zeigt, dass deutsche Firmen in Iran als Geschäftspartner geschätzt werden. Besonders der Maschinenbau, inklusive Baumaschinen, profitiert – vielfach stammt der in den Jahren der Sanktionen veraltete Maschinenpark aus Deutschland und wird jetzt modernisiert.
Im Bereich der Medizintechnik konkurriert Deutschland mit Unternehmen aus den Niederlanden und auch aus den USA, alle haben dort Zuwächse zu verzeichnen, Deutschland seit 2013 um 49%. In der iranischen Pharmaindustrie werden hauptsächlich Generika und Wirkstoffe produziert. Deutsche Pharmafirmen haben in Iran seit längerem Kooperationspartner.
Dawood Nazirizadeh: „Unter der Regierung von Präsident Rohani ist der Ausbau des Gesundheitswesens unter den Angelegenheiten mit höchster Priorität. Insbesondere werden die stationären Kapazitäten ausgebaut, um der auch in Iran älter werdenden Bevölkerung eine optimale Versorgung zu bieten. Iran baut seine Kapazitäten zur Eigenproduktion von Medizintechnik weiter aus. Deutsche Firmen, die im Handel mit Iran bestehen wollen, sollten sich daher auf die Zusammenarbeit mit lokalen Herstellern fokussieren, das reine Exportgeschäft ohne Know-how-Transfer wird in den nächsten Jahren noch schwieriger werden.“